Motivationsturbo als Rakete, die abfliegt, gezeichnetes Kind, mit erhobenen Armen

Was ist ein Motivationsturbo?

Ich habe keine Lust. Wer kennt das nicht auch. Es gibt immer mal wieder Dinge zu tun, wozu wir so gar keine Lust haben. Dann gibt es häufig andere Dinge, die zu erledigen sind.. Diese erscheinen uns viel wichtiger als das eigentlich zu Erledigende. Was braucht es nun, damit aus „Ich habe keine Lust.“ ein „Ja, das mache ich!“ wird. Der Motivationsturbo ist besonders bei Aufschieberitis geeignet. Wenn dieses eine Rolle bei dir oder deinem Kind spielt, dann ist der Motivationsturbo eine geeignete Methode.

Was ist Motivation?

Um die Bewältigung einer Aufgabe wie z.B. einen großen Lernberg zu schaffen, braucht es eine emotionale und neuroyale Aktivierung. Motivation ist ein Prozess, der ein Verhalten in Gang setzt, beibehält oder stoppt. Es wird dabei zwischen extrinsischer (äußerer) und intrinsischer (innerer) Motivation unterschieden. Beide Formen können gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig beeinflussen. Als intrinsische Motivation wird auch der innerliche Anstoß bezeichnet. Die extrinsische Motvation folgt äußeren Reizen. Dazu gehören auch Belohnungssysteme. Am wirkungsvollsten ist die Motivation, die von INNEN herauskommt. Diese Art kann ein wahrer Turbo sein. Darum lass uns diesen Turbo aktivieren.

gezeichneter Mensch klettert mühevoll den Lernberg zum Ziel nach oben, dazu benötigt er emotionale und neuroyale Aktivierung, die in einem aufwärtszeigenden Pfeil dargestellt wird
Aktivierung durch Motive

Was ist ein gutes Motiv?

Ein stark anziehendes Motiv ist ein klares Ziel, denn nur dann wird es zum Magneten.

Damit dein Ziel oder das Ziel deines Kindes klar gefasst werden kann, sollte bei der Formulierung Folgendes beachtet werden:

M – mit positiven Worten (z.B. Das bedeutet, dass du keine Negationen wie nicht, kein … verwendest)

O – ohne Vergleiche ( z.B. ungünstig: Ich möchte mich in der Mitarbeit verbessern. besser: Ich melde mich ab morgen in jeder Deutschstunde dreimal.)

T – terminiert (z.B. Ich möchte in der nächsten Matheklassenarbeit eine 2 erreichen.)

i – Ich-Projekt (Was kannst du oder dein Kind konkret tun? z.B. Die Lehrerin verändern ist in der Regel nicht möglich.)

V – vorstellbar (das Ziel konkret mit allen Sinnen vorstellen; z.B. Was hörst du? Was siehst du? Was schmeckst du? Was fühlst du? Was riechst du? Was schmeckst du?)

E – erfüllbar und überschaubar (z.B. Ist das Ziel realisierbar?)

gezeichneter Mensch hüpft vor Freude und ruft begeistert: Ja, das mache ich auf der linken Seite und Mensch mit herabhängendem Kopf  der sagt: Keine Lust.
Wirksamkeit des Motivs

Wofür ist der Motivationsturbo geeignet?

Der Motivationsturbo ist ein Format aus dem Lerncoaching. Dieses Format eignet sich sehr gut für unbeliebt und größere Aufgaben, die zu bewältigen sind. Ebenso ist diese Methode bei Aufschieberitis geeignet. Du kannst dieses Tool auch anwenden, wenn du überlegst „Wie motiviere ich mein Kind die Hausaufgaben zu bewältigen?“ Es wird betrachtet, wie du vom IST-Zustand zum ZIEL-Zustand gelangst. Du legst drei Bodenanker im Raum aus. Das könnten Teppichfliesen oder auch einfach große Blätter sein. Beschrifte diese mit A, B und C. Dadurch wird für dich deutlicher, welche Bedeutung der jeweilige Bodenanker für dich hat.

A = IST – Zustand (Gegenwart)

B = ZIEL – Zustand (Zukunft)

C = Metaposision (neutral)

drei Bodenanker mit den Positionen A Gegenwart, B Zukunft, die nebeneinander mit einem Abstand liegen und Bodenanker mit der Position C, als ein neutrales Feld, welcher versetzt nach unten zwischen den Positionen A und B liegt
Bodenanker

Wie bringst du den Motivationsturbo in Gang?

1. Stelle dich auf die Position C und beschreibe den aktuellen Stand deiner anstehenden Aufgabe. Wie hoch ist deine Motivation auf einer Skala von 1 bis 10? Dadurch erfährst du den Grad deines derzeitigen Antriebes.

2. Stelle dich auf die Position A. Wie ist der aktuelle Stand deiner anstehenden Aufgabe?

3. Du gehst still von Position A nach B. Stelle dir auf diesem Weg vor, dass du deine Aufgabe erledigst hast..

4. Stelle dir vor, du hast dein Ziel erreicht. Wie ist es für dich, wenn du dein Ziel erreicht hast? Was würden andere dazu sagen? Hebe dabei nur positive Gefühle hervor..

5. Gehe langsam Schritt für Schritt zurück von Position B zu A. Benenne dabei mit jedem Schritt, was du tust.

6. Stelle dich wieder auf Position C und überprüfe, ob du noch etwas auf deinem Weg zu deinem Ziel benötigst. Wenn Ressourcen gefunden werden, dann diese mit durch den Prozess von Position A nach B nehmen.

7. Laufe dann den Weg zwischen Position A und B noch mehrmals.

8. Wirf einen Blick in die Zukunft. Es empfiehlt sich an dieser Stelle das Ankern mit einem Symbol, einem Bild, einer Körperhaltung … oder anderes. Es können auch Wenn-dann-Sätze notiert werden.

9. Stelle dich nochmals auf die Position C und beschreibe, was sich verändert hat. Wie hoch auf der Skala zwischen 1 und 10 ist deine Motivation? Dadurch erfährst du den Grand deines Antriebes nach der Betrachtung des gewünschten Zustandes.

Möchtest du noch mehr zur Motivation erfahren? Dann lies meinem Blogartikel „Wie motiviere ich mein Kind die Hausaufgaben anzufertigen?„. Darin erfährst du, wie der Familienalltag entspannter verlaufen kann. Kontaktiere mich gerne für Anmerkungen, Fragen oder den Wunsch nach einem Lerncoaching.

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