Wer kennt das nicht? Nach einem anstrengenden Schul- und Arbeitstag endlich zu Hause angekommen verrät ein Blick ins Hausaufgabenheft, dass noch offene Aufgaben darin stehen. Was nun? Setzt dein Kind sich gleich an seine Aufgaben oder versucht es mit allen Mitteln herumzukommen? Du magst diesen ständigen Kampf um das Anfertigen der Aufgaben nicht mehr. Die Familiensituation ist dadurch belastet und du möchtest die Zeit, die für unendlich lange Diskussionen vergeht, viel lieber für etwas Schönes gemeinsam mit deinem Kind nutzen. Wie kannst du dein Kind motivieren die Hausaufgaben anzufertigen und zu lernen?
Prof. Gabriele Oettinger hat WOOP – ein Vierschritte-Modell entwickelt. Eine besondere Rolle spielen mögliche Hindernisse, die die Zielrealisierung verhindern. Werden diese Hindernisse von Beginn an berücksichtigt, ergeben sich fast wie von allein Lösungen, um diese zu umgehen. Im letzten Schritt werden die Ideen verankert.
In 4 Schritten motiviert an die Hausaufgaben
WOOP ist geeignet, um Wünsche und Ziele zu identifizieren, Wünsche und Ziele zu erfüllen und Gewohnheiten gezielt zu verändern. Ein Wunsch könnte sein, die Hausaufgaben ohne Diskussion und Trödeln zu bewältigen, um danach freie Zeit für ein Hobby oder gemeinsame Zeit mit Mutti oder Vati zu verbringen.
1. Schritt: Was möchte ich?
In diesem Schritt geht es um den Wunsch, den du erfragst. Dieser Wunsch sollte für dein Kind persönlich bedeutsam, herausfordernd und realisierbar sein.
Du könntest fragen: Wie heißt dein Wunsch? Was möchtest du gerne anders haben, als es bisher war?
2. Schritt: Wie wird es dann sein?
Im zweiten Schritt wird der Wunsch näher betrachtet. Es erfolgt der Blick in die Zukunft und es wird das allerbeste Ergebnis mit allen Sinnen erträumt.
Du könntest fragen: Wie sieht dein allerbestes Ergebnis aus? Was wird dir dann möglich? Welchen Nutzen hast du davon?
Was siehst du? Welche Farbe kannst du dir vorstellen? Welche Formen siehst du? Welches Symbol stellst du dir vor?
Was hörst du?
Was riechst du?
Wo im Körper spürst du etwas, wenn du dein allerbestes Ergebnis erreicht hast?
3. Schritt: Was hält mich ab?
Im dritten Schritt überlegt dein Kind, welche Hürden auftreten können, die dem Wunsch im Wege stehen. Die Hindernisse können real sein oder auch nur in Gedanken auftreten.
Du könntest fragen: Was könnte auf dem Weg zum Ziel oder Wunsch hinderlich sein?
Was hält dich von deiner Umsetzung ab?
Was steht zwischen dir und deinem Wunsch?
Wenn du das Hindernis betrachtest, welche Ideen oder Lösungen tauchen auf?
4. Schritt: Wie kann ich das schaffen?
Im vierten Schritt geht es um den Plan deines Kindes. Was tut dein Kind, wenn das Hindernis auftaucht?
Das bedeutet zum Beispiel: Immer, wenn ich fernsehen möchte, dann erinnere ich mich an mein Ziel. Wenn ich mit den Hausaufgaben beginne, lege ich mein Handy in die Küche.
Es wird ein Wenn-dann-Plan aufgestellt. Immer wenn ich … mache, dann mache ich …! Dieser Plan wird mindestens einmal aufgeschrieben.
Diese Strategie ist ab ca. 8 Jahren einsetzbar. Sie ist geeignet für kleine Ziele, als auch für große Lebensträume. Die wirkt mental und unbewusst. Sie ist inhaltsfrei und führt zu deutlich höherer Umsetzungsenergie und erfolgreichen Ergebnissen.
Möchtest du, dass ich dein Kind bei der Realisierung seines Wunsches die Hausaufgaben zu bewältigen unterstütze, dann schreibe mir eine Mail unter SilkeSchwerdtfeger@sorgloslernen.de. Gerne begleite ich auch bei anderen Zielen oder Wünschen.
Liebe Silke,
herzlichen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag! Da werd ich doch im neuen Semester gleich versuchen, das Erreichen der Ziele des Jüngsten durch die Woop-Methode zu erleichtern 🙂