Ein Glossar für alle Begriffe rund ums Lernen

Ein Glossar rund ums Lernen

Wenn wir uns ins Lernabenteuer stürzen, stoßen wir immer wieder auf neue Begriffe. Ich bemühe mich in den Lerncoachings auf die Fachbegriffe weitestgehend zu verzichten. Sie jedoch ganz wegzulassen ist nicht immer möglich. Als Übersetzungshilfe habe ich für dich in diesem Glossar Begriffe rund ums Lernen zusammengetragen.

Die Liste werde ich regelmäßig erweitern. Immer dann, wenn mir auffällt, dass ein Begriff, den ich „ganz natürlich“ verwende, eigentlich ein Fachbegriff ist. Wenn dir noch ein Begriff einfällt, für den du gern eine Erklärung hättest, dann schreibe mir gerne in die Kommentare und ich ergänze ihn.

Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS)

ADHS ist eine sehr häufig vorkommende psychische Erkrankung von Kindern und Jugendlichen. Kennzeichnend dafür ist eine sehr kurzlebige Aufmerksamkeit, daraus resultierend eine erhöhte Ablenkbarkeit und Zappeligkeit. Häufig kommt es auch zu motorischen Unruhen und extremen Stimmungsschwankungen. Für die Betroffenen ist es schwierig sich in soziale Systeme zu integrieren und Beziehungen zu fremden Personen

Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS)

ADS ist die Abkürzung für das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Meist wird der Begriff synonym zu ADHS („Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“) gebraucht. ADS bedeutet, dass Betroffene sich nicht konzentrieren können. Sie wirken oft unaufmerksam und lassen sich leicht ablenken. In der Schule und bei den Hausaufgaben verlieren sie – wie Kinder und Jugendliche mit ADHS – schnell Lust und Konzentration. Gleichzeitig arbeiten sie aber sehr langsam und es kann stundenlang dauern, bis sie mit den Hausaufgaben fertig sind. Außerdem vergessen sie in der Regel Gelerntes oft wieder. Meist sind Träumer sozial schlecht integriert. Gegenüber Altersgenossen, ihren Eltern und anderen Menschen können sie unangemessenes Verhalten aufweisen. Wichtig ist eine gewissenhafte Diagnose, um zu ermitteln, ob diesen Symptomen nicht andere Dinge, vielleicht sogar eine psychische Störung, zugrunde liegen.

Aggression

Aggression ist ein Verhalten, hinter dem die Absicht steht, einer anderen Person Schaden zuzufügen oder ein Objekt zu zerstören. (Bartol, 1995)

Akalkulie

Akalkulie ist durch eine Hirnschädigung erworbene Rechenschwäche

Angst

Angst ist eine körperliche, emotionale und kognitive Reaktion auf eine Gefahrensituation bzw. deren Erwartung. Merkmal ist die unangenehm erlebte Erregung, die auch mit körperlichen Veränderungen und Verhaltensveränderungen einhergehen kann.

Angststörung

Bei der Angststörung handelt sich um problematische Besonderheiten einer Person, die verbunden sind mit aktuellen Beschwerden bzw. Einschränkungen in einem oder mehreren Funktionsbereichen. (Fröhlich, 1993)

Behinderung

Menschen, die in Folge einer Schädigung ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklung oder Funktion so weit beeinträchtigt sind, dass ihre unmittelbaren Lebensverrichtungen oder ihre Teilnahme am Leben der Gesellschaft erschwert werden. (Bleidick, 1999)

Diagnostik

Feststellungsdiagnostik beschreibt und schätzt die aktuelle Situation eines Kindes ein. Es erfolgt eine Zuweisung eines bestimmten Status (z.B. LRS). Die Beurteilung findet statt, um den Betroffenen zu schützen und passende Förderangebote zu unterbreiten. Verlaufsdiagnostik erfasst und evaluiert die Lern- und Entwicklungsverläufe. Sie ist geeignet, um den Lerngegenstand punktuell zu erfassen, passende Unterrichts- und Förderangebote zu finden 

Verlaufsdiagnostik erfasst und evaluiert die Lern- und Entwicklungsverläufe. Sie ist geeignet, um den Lerngegenstand punktuell zu erfassen, passende Unterrichts- und Förderangebote zu finden und über Lernfortschrittsmessung die Lernerfolge sichtbar zu machen.

Dysgraphie

Der Ausdruck Agrafie (auch Agraphie) bezeichnet die Unfähigkeit, Wörter und Texte zu schreiben, obgleich die dafür notwendige Beweglichkeit der Hand (Motorik) und der Intellekt noch vorhanden sind. Die Dysgraphie (Dysgrafie) ist eine Schreibstörung im Sinne einer leichten Agraphie. Sie gliedert sich in Entwicklungsdysgraphie, bei der es zu Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechtschreibens kommt, und in erworbene Dysgraphie. Hierbei handelt es sich um eine Störung des Schreibens nach vollendetem Spracherwerb.

Dyskalkulie

Dyskalkulie ist eine Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens. Sie wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch Rechenstörung und fälschlicherweise Rechenschwäche genannt. Es werden weitere Leistungen einbezogen wie die Intelligenz oder die Lese-Rechtschreibleistung. Ausschlaggebendes Kriterium ist die Diskrepanz der mathematischen zu den anderen Leistungen. Minderbegabte Kinder können zwar rechenschwach, aber nicht „dyskalkulisch“ sein.

Dyslexie

Unter Dyslexie versteht man eine Werkzeugstörung, bei der trotz normalen Seh- und Hörvermögens die Fähigkeit eingeschränkt ist, Wörter oder Texte zu lesen und zu verstehen

Dyspraxie

Dyspraxie ist eine lebenslange Koordinations- und Entwicklungsstörung grob- und feinmotorischen Schwierigkeiten. Es fällt dem Betroffenen schwer, seine Gliedmaßen so zu bewegen, wie er es will. Die Störung betrifft sowohl die Fähigkeit der Handlungsplanung als auch das Erlernen von Handlung, also die Speicherfunktion im Gehirn für das Handeln. 

Echte Lernzeit

Die „echte Lernzeit“ (time on task) ist die vom Schüler tatsächlich aufgewendete Zeit für das Erreichen der angestrebten Ziele.

Emotionale Störung

Die emotionale Störung ist gekennzeichnet durch abweichende Verhaltens- oder sozial-emotionale Reaktionen. Die Normabweichungen gefährden die weitere Bildung und Erziehung. Die Störung ist langanhaltend (mehrere Monate) und tritt in mindestens zwei Lebensbereichen, wobei einer „Schule“ ist. (Goetze, 2001)

Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung

Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Erlebens und der Selbststeuerung anzunehmen, wenn sie in ihren Bildungs-, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten so eingeschränkt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule auch mit Hilfe anderer Dienste nicht hinreichend gefördert werden können. (Kultusministerkonferenz, 2000)

Förderschwerpunkt Sprache

Die Sprache ist gestört, wenn der Sprecher unfähig zum regelhaften, der Alternsnorm entsprechenden Gebrauch der Muttersprache ist. Dieses kann vorübergehend, langanhaltend oder bleibend auftreten und kann sich auf eine, mehrere oder alle Teilbereiche der Sprache beziehen. (Knura, 1980

Förderung

Zur Förderung gehören unterstützende, helfende Maßnahmen, die auf Weiterentwicklung und Fortschritt gerichtet sind.

Hausaufgaben

Hausaufgaben sind Aufgaben, welche ein Lehrer  den Schülern aufgibt und in der Regel zu Hause gemacht werden sollen.

Hyperlexie

Kinder mit Hyperlexie erlernen schon im frühen Kindesalter, weit vor ihren Altersgenossen, das Lesen und sind oft stark von Buchstaben und Zahlen fasziniert. Hyperlexie gilt als ein mögliches Anzeichen für AutismusAsperger-Syndrom oder das Williams-Beuren-Syndrom

Trotz ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten im expressiven Umgang mit Sprache (Sprachausdruck), der z. B. in Rückwärtslesen, ausgeprägtem Sprachgedächtnis, schneller Buchstaben- und Silbenzählung zum Ausdruck kommt, zeigen sich bei Kindern mit Hyperlexie oft große Schwierigkeiten im Sprachverständnis und inhaltlichem Sprachgefühl.

Sie erfassen häufig die Bedeutung der von ihnen gesprochenen oder gelesenen Wörter und Sätze nicht und haben daher oft Schwierigkeiten im üblichen sozialen Umgang mit anderen Menschen. Insbesondere Lehrer und Eltern neigen dazu, Kinder mit Hyperlexie kognitiv zu überfordern, weil von ihnen aufgrund ihrer besonderen Begabung häufig auch in anderen Entwicklungsbereichen höhere Fähigkeiten erwartet werden als eigentlich vorhanden sind.  

Inklusion

Inklusion ist die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen, einschließlich derjenigen mit Behinderungen unter Gewährung dafür notwendiger Hilfen. (Textor, 2015) Auf Schule bezogen heißt es, dass alle in der Regelschule lernen können und dort individuell formulierte Lernziele mit Hilfe darauf abgestimmter Unterstützung erreichen

Inklusiver Unterricht

Inklusiver Unterricht umfasst Maßnahmen der inneren Differenzierung und Individualisierung, Methoden zum selbstgesteuerten Lernen, fördert die Mitarbeit und soziale Kompetenzen und vermittelt Wissen und Fertigkeiten. Im inklusiven Unterricht werden Lernangebote geschaffen, die die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen berücksichtigen und die Schüler gleichermaßen fördern.

Intelligenz

Neuronale Intelligenz ist die Geschwindigkeit, mit der die Gehirnzellen arbeiten. Sie ist genetisch bedingt. 

Reflexive Intelligenz Mit Hilfe der reflexiven Intelligenz können wir Methoden und Techniken z.B. die aktuelle Lernmethode wählen. 

Wissensbasierte Intelligenz umfasst unser Wissen und die Techniken. Die Wissensnetze können wir ausbauen. Je mehr Wissen wir haben, desto mehr Wissen bleibt hängen.

Isolierte Rechtschreibstörung

Die Isolierte Rechtschreibstörung ist die Beeinträchtigung der Entwicklung von Rechtschreibfertigkeiten ohne Vorgeschichte einer Lesestörung. Sie ist nicht durch niedrige Intelligenz, durch Probleme im Hören und Sehen sowie unangemessene Beschulung erklärbar. Die Fähigkeiten mündlich zu buchstabieren und Wörter korrekt zu schreiben sind beide betroffen. 

Kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten

Bei einer kombinierten Störung schulischer Fertigkeiten werden die Kriterien für LRS oder für die isolierte Rechtschreibstörung sowie für die Rechenstörung bei normaler Intelligenz erfüllt.

Konzentration

Der Begriff Konzentration stammt vom lateinischen Wort concentra (= zusammen zum Mittelpunkt) ab. In der Psychologie versteht man unter Konzentration die gewollte Fokussierung der Aufmerksamkeit auf ein Thema. Dieses Thema kann ein Ziel sein oder die Lösung einer Aufgabe. Je besser oder höher eine Konzentrationsfähigkeit ist, desto länger ist ein Mensch in der Lage, sich auf dieses Ziel zu fokussieren.

Konzentrationsschwäche

Viele Faktoren haben Einfluss darauf, wie gut sich jemand konzentrieren kann. Die Konzentrationsspanne von Kindern ist häufig sehr viel geringer ist als die eines Erwachsenen. Sie reagieren schneller auf Störquellen und werden auch schneller müde.

Nichtsdestotrotz passiert es auch Erwachsenen immer wieder, dass sie unkonzentriert sind. Das kann viele Gründe haben, zum Beispiel Frustration, mangelnde Motivation, mehrere Aufgaben/Themen zu einem Zeitpunkt (= Überbelastung), Stress und Müdigkeit, psychische Probleme oder auch die falsche Einstellung zu einem Thema.

Kooperative Lernformen

Kooperative Lernformen führen in Verbindung mit herausfordernden Aufgabenstellungen zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der Sache. (Brüning 2015). Dabei lernen Lernende in einer wertvollen Ergänzung zur Einzelarbeit von- und miteinander. Systematisch aufgebaute überfachliche Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit, Sprach- und Kommunikationskompetenz, Empathie und Wertschätzung werden durch Austausch und Dialog erworben.
Lernende, die zusammenarbeiten, treffen Entscheidungen und engagieren sich in ihrem Lernprozess, anstatt passiv den Lehrerinformationen zu folgen. Lernende mit unterschiedlichen Lernniveaus und -kompetenzen können durch strukturierte Gruppenprozesse vom gemeinsamen Lernen profitieren.

Leistungsangst

Leistungsangst ist die Besorgnis und Aufgeregtheit angesichts von Leistungsanforderungen, die als selbstwertbedrohlich eingeschätzt werden. (Schwarzer & Wamer, 2014)

Lernbehinderung

Lernbehinderung ist eine schwerwiegende, langfristige schulische Minderleistung.

Lerncoaching

Lerncoaching ist ein Prozess, indem der Coachee durch den Coach begleitet wird und eine eigene Lösung findet. Coaching hat eine klare Struktur, ein konkretes Ziel, ist zeitlich begrenzt, entwickelt Problemlösungskompetenz des Coachees und findet auf Augenhöhe mit Akzeptanz beider Seiten statt.

Lernen

Lernen ist die langfristige Veränderung und Aneignung von Verhaltensweisen, die durch Üben, Wiederholen und durch Erfahrung geprägt werden. 

Lernmethoden

Lernmethoden sind Werkzeuge oder Hilfsmittel, mit denen man effizienter lernen kann, um Wissen und Fähigkeiten im Sinne von Kompetenzen zu erlangen. Sie initiieren Lernprozesse und zielen darauf ab, sich umfangreicher mit dem Lerninhalt auseinander zu setzen, um aufgenommene Wissenseinheiten und Informationen zu verstehen, zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen.

Lernorganisation

Unter Lernorganisation versteht man, wie das Lernen geplant und organisiert wird.

Lernschwäche

Kinder sind lernschwach, wenn sie Lernschwierigkeiten im Lesen und/ oder Rechtschreiben und/ oder Rechnen haben, obwohl die Intelligenz unbeeinträchtigt ist.

Lernstörung

Eine Lernstörung ist eine Entwicklungsstörung, die umgangssprachlich auch als Lernschwäche bezeichnet wird. Betroffene Kinder haben bei hinreichender Intelligenz im Vergleich mit Gleichaltrigen Defizite beim Schreiben, Lesen oder Rechnen. Wichtig ist, dass die Ursache NICHT in einer mangelhaften Beschulung zu finden sein darf, z. B. häufige Lehrerwechsel, Unterrichtsausfall, o. ä. Zu den Lernstörungen gehören u.a. Legasthenie und Dyskalkulie.

Weniger schwerwiegende, teilweise, kurzfristige schulische Minderleistung. Das gewünschte Können, Wissen und Verhalten werden nicht sicher, in nicht ausreichender Qualität und nicht in der dafür vorgesehenen Zeit erworben. Die Lernleistung im jeweiligen Fach liegt deutlich unter der Norm und deutlich unter dem individuellen Intelligenzwert.

Lernstrategien

Lernstrategien sind Handlungspläne zur Steuerung des eigenen Lernens. Eine Strategie (vom altgriechischen strategós, Feldherr, Kommandant) ist ein längerfristig ausgerichtetes planvolles Anstreben eines Ziels unter Berücksichtigung der verfügbaren Mittel und Ressourcen. Lernstrategien fokussieren das Lernziel und bezwecken den Lernprozess effizient zu gestalten und ein gutes Ergebnis zu erreichen. Sie können bewusst als auch unbewusst angewendet werden und hängen ab vom Lerngegenstand, von der Lernsituation und vom individuellen Lernstil.

Lerntechnik

Unter Lerntechnik versteht man Verfahren, die das Lernen optimieren und erleichtern sollen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lerntypen gibt es nicht die Lerntechnik für alle, sondern vielmehr gibt es verschiedene Wege (verschiedene Methoden, wie Assoziationslernen, Strukturierungshilfen etc.) und Mittel (Medien, wie z.B. Audio-Kassetten, Lernkarteien, Computerprogramme) zum richtigen Lernen. Lerntechniken, sind daher verschiedene, für das persönliche Lernen auch sehr individuelle, bewusst eingesetzte Methoden, um Lernprozesse wirkungsvoll zu planen, zu gestalten und zu kontrollieren. Entscheidend für die Wirksamkeit einer Lerntechnik ist deren richtige Auswahl. (Stangl, 2022).

Lerntherapie

Lerntherapie ist eine außerschulische Förderung für Schüler, die grundlegende Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben, Rechnen oder der Konzentration haben, oder die unter AD(H)S leiden. Bei ihnen ist ein Grundverständnis nachweislich nicht oder nur unzureichend vorhanden und kann nur langsam aufgebaut werden. Es gibt u. U. das Phänomen, z. B. bei Dyskalkulie oder bei der Legasthenie, dass Kinder zwar gute Noten erreichen, trotzdem aber keinerlei inhaltliches Verständnis für den Stoff entwickeln. Eine Nachhilfe müsste in solchen Fällen bei jedem neuen Thema ganz von vorn beginnen, ohne tragfähige Grundlagen unterstellen zu können. Eine lerntherapeutische Förderung schafft im Unterschied zur Nachhilfe grundlegende inhaltliche und psychische Voraussetzungen für einen Neuanfang im Lernen. Lerntherapie beruht auf einer fachkundigen, individuellen Diagnostik, die die besonderen Schwierigkeiten des Kindes aufgreift, um daran zu arbeiten. Sie macht sich nicht vom aktuellen Schulstoff abhängig, kooperiert aber mit den Lehrkräften.

Lerntypen

Der Begriff Lerntypen bezieht sich auf unterschiedliche Vorgehensweisen beim Lernen. Es handelt sich hauptsächlich um die Art und Weise, Lerninhalte zu erarbeiten und aufzunehmen. Lerntypen beziehen sich dabei in erster Linie auf die unterschiedlichen Arten der Wahrnehmung, z. B. auf das Sehen oder Hören. Besonders für Studierende kann die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lerntyp nützlich sein, um die passenden Lernmethoden für sich zu finden. Lernmethoden helfen dir, deinen Lernerfolg durch den Einsatz gezielter Techniken zu steigern. 

Lernumgebung

Unter Lernumgebung versteht man die Summe aller Faktoren, die das Lernen beeinflussen.

Lese- und Rechtschreibstörung

Lese- und Rechtschreibstörung ist die Beeinträchtigung der Lesefertigkeiten, die nicht durch niedrige Intelligenz, Probleme im Hören oder Sehen oder unangemessener Beschulung erklärbar ist. Das Leseverständnis, die Fähigkeit gelesene Worte wieder zu erkennen, vorzulesen und Leistungen, für welche die Lesefähigkeit nötig ist, können sämtlich betroffen sein. Zu den Lesestörungen treten häufig auch Rechtschreibstörungen auf. Es gehen oft Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus. Während der Schulzeit sind begleitende Störungen im emotionalen und Verhaltensbereich häufig.

Mindset

Das Mindset umfasst die Gesamtheit all unserer Glaubenssätze und individuellen Werte, unsere Denkweise, Überzeugung, Verhaltensmuster und die innere Haltung. Wie ein Filter beeinflusst es unsere Wahrnehmung und unsere eigenen Möglichkeiten.

Motivation

Motivation ist die Summe aller bewussten Beweggründe und ein emotionaler Prozess, der ein Verhalten zu einem bestimmten Zeitpunkt in Gang setzt, aufrechterhält und beendet.

Intrinsische Motivation innerer Anstoß aus sich selbst heraus. Zu erkennen ist sie daran, dass man die Tätigkeit aus reinem Vergnügen macht und nicht auf irgendeine Belohnung aus ist. Die Umsetzung der intrinsischen Motivation in eine aktive Handlung wird als selbstregulierende Willenskraft bezeichnet.

Extrinsische Motivation ist eine durch äußere Reize hervorgerufene Form der Motivation. Aufgaben werden nicht um ihrer selbst Willen oder aus eigenem Antrieb durchgeführt, sondern in der Aussicht auf Belohnung, Anerkennung oder der Vermeidung von Strafe.

Motive

Motive sind die Beweggründe, die uns antreiben. Sie sind unser WARUM. Der Grund für ein Verhalten. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Motivation.

Nachhilfe

Nachhilfe ist die Unterstützung von Schülern beim Lernen außerhalb der regulären Veranstaltungen der Schule, beziehungsweise der Hochschule. Diese Unterstützung kann gelegentlich oder regelmäßig erfolgen. Sie kann im Einzelunterricht oder im Kleingruppenunterricht erfolgen. 

Oppositionelles Verhalten

Oppositionelles Verhalten ist gekennzeichnet durch generelle Verweigerungshaltung. Es umfasst verbale Äußerungen und Verhaltensweisen gegenüber Erwachsenen und wird als aufsässig und provokant oder gar feindselig empfunden. (Petermann, 2016)

Prüfungsangst

Die Prüfungsangst (englisch test anxiety) ist eine Angst vor der Bewertung der persönlichen Leistung, die den Betroffenen daran hindern kann, sein Wissen und/oder Können bei einer Prüfung unter Beweis zu stellen. Bei einem mittleren Angstlevel kann sie auch zu einer Steigerung der Leistung führen.

Rechenstörung oder Lernstörung im mathematischen Bereich (LimB)

Rechenstörung ist die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder unangemessene Beschulung erklärbar ist. Die Defizite betreffen die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division). 

Schulabsentismus

Schulabsentismus ist das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht.

Schulakzeptanz

Schulakzeptanz bedeutet; dass die Person alles an sich annimmt, nicht nur das Gute, sondern ich akzeptiere die eigenen Schwächen und verurteile mich deshalb nicht.

Selbstbild

Das Selbstbild kann unterschieden werden in:

Starres Selbstbild: Menschen neigen dazu, bestimmte Fähigkeiten als angeborene oder als Talent zu betrachten. Scheitern sie an einer Aufgabe, führen sie dies darauf zurück, dass ihnen offenbar die nötige Begabung dazu fehlt.

Dynamisches Selbstbild: Menschen sind fest davon überzeugt, dass sie alles erreichen können, wenn sie nur genug Einsatz, Training und Begeisterung aufbringen. Sie glauben, dass sie alles lernen können. (Carol Dweck)

Selbstvertrauen

Selbstvertrauen bedeutet sich selbst und den eigenen Fähigkeiten und Stärken zu vertrauen, an sich selbst zu glauben und von sich überzeugt zu sein.

Selbstwertgefühl

Selbstwertgefühl setzt sich aus dem eigenen Selbstvertrauen, Selbstakzeptanz und sozialen Kompetenzen zusammen.

Sonderpädagogik

Sonderpädagogik betont die Besonderheit der Bildung und Erziehung von geistig, seelisch, emotionalen und körperlich beeinträchtigten Kinder und Jugendliche. (Bleidick)

Sonderpädagogische Förderung

Sonderpädagogische Förderung geht über die normalen Regelangebote hinaus und umfasst zusätzliche, spezifische Maßnahmen, die aufgrund von Beeinträchtigung auf bestimmte Entwicklungsfortschritte notwendig sind. Ziel ist das Erreichen der nächstmöglichen Kompetenz.

Soziale Angst

Soziale Angst ist gekennzeichnet durch intensive Gefühle der Furcht, Aufregung und Unsicherheit in der Gegenwart anderer, nicht vertrauter Personen oder in der negativen Erwartung an die eigenen sozialen Fähigkeiten im Umgang mit fremden Menschen. (Büch & Döpfner, 2012)

Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenzen sind die Fähigkeiten und Verhaltensweisen, um in Kommunikationssituationen entsprechend den Bedürfnissen der beteiligten Personen zu handeln.

Teilleistungsstörung

Unter Teilleistungsstörungen ersteht man Leistungsdefizite in begrenzten Teilbereichen wie Rechnen, Lesen, Rechtschreiben, Sprechen oder der Motorik. Teilleistungsschwächen können auch mit Wahrnehmungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefiziten, Kontaktschwierigkeiten und emotionalen Störungen verbunden sein. Diese Störungen sind trotz hinreichender Intelligenz  , ausreichender Förderung sowie körperlicher und seelischer Gesundheit vorhanden (aus der Sicht derjenigen, die die von den Störungen Betroffenen eben deshalb nicht als „krank“ oder „behindert“ betrachten). Teilleistungsschwächen können die Schulleistungen deutlich beeinträchtigen, sodass

Überforderung

Überforderung bedeutet, so hohe Anforderungen an jemanden zu stellen, dass er sie nicht erfüllen kann.

Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein umfasst alle Wahrnehmungs-, Informationsverarbeitungs- und Gedächtnisprozesse, die auf der unbewussten Ebene ablaufen, so dass wir nur die Resultate mitbekommen.

Verhaltensauffälligkeiten

Verhaltensauffälligkeiten sind Abweichungen des Erlebens und Verhaltens einer Person von einer Norm. Die Abweichung von einer Norm hat eine negative Qualität. Verhaltensstörungen sind Auffälligkeiten, die in einer Funktionsstörung des Person-Umwelt-Bezuges begründet liegen (Seitz, 1982)

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