Was ist Dyskalkulie und wie unterscheidet sie sich von einer allgemeinen Mathe-Schwäche?

Dyskalkulie und Mathe-Schwäche werden oft im Sprachgebrauch gleichwertig gebraucht, obwohl sie nicht identisch sind. In diesem Artikel möchte ich auf die Dyskalkulie als Teilleistungsstörung eingehen und diese von der Mathe-Schwäche abgrenzen.

Was ist Dyskalkulie?

Dyskalkulie ist nicht einfach „schlecht in Mathe sein“. Sie ist eine Rechenstörung, die das gesamte Zahlenverständnis betrifft. Kinder mit Dyskalkulie haben Schwierigkeiten, Mengen zu erfassen und Zahlen in sinnvolle Beziehungen zu setzen. Das ist nicht mit mehr Übung zu lösen – sie brauchen einen anderen Zugang.

Ich erinnere mich noch gut, wie frustrierend es sein kann, wenn das eigene Kind mit Mathe kämpft. Man sitzt daneben, erklärt es auf alle erdenklichen Arten, aber es bleibt einfach nicht hängen. Und dann heißt es: „Du hast doch aufgepasst, warum kannst du es nicht?“ Doch genau das ist der Punkt: Es liegt nicht am Zuhören oder am Üben – wenn das Fundament fehlt, bringt es nichts, nur an den Aufgaben zu feilen.

Möchtest du herausfinden, ob dein Kind eine Dyskalkulie oder eine allgemeine Mathe-Schwäche hat? Dementsprechend kann ich euch individuelle Tipps geben.

Was ist der Unterschied zwischen Dyskalkulie und einer allgemeinen Mathe-Schwäche?

Viele Kinder tun sich mit Mathe schwer. Vielleicht haben sie Lücken im . Lernstoff, weil sie eine Zeit lang krank waren oder ein bestimmtes Thema nicht richtig verstanden haben. Mit Nachhilfe oder extra Übung kann das oft aufgeholt werden.

Aber Dyskalkulie ist etwas anderes.

• Kinder mit einer allgemeinen Mathe-Schwäche verstehen das Prinzip, brauchen aber mehr Übung.

• Kinder mit Dyskalkulie können sich Zahlen oft nicht einmal vorstellen. Sie rechnen häufig zählend, ohne zu verstehen, was sie da tun.

Ich habe es selbst erlebt: Mein Kind konnte sagen, dass 3 + 4 = 7 ist. Aber wenn ich fragte, was bedeutet es, kam ein Fragezeichen im Gesicht. Auch bei der Aufgabe 4 + 3 wurde von vorne zählend gerechnet. Weil für sie das eine andere Aufgabe war – ohne die Rechenoperation und deren Gesetz verstanden zu haben. Das hat mir endgültig gezeigt: Hier geht es nicht um „mehr üben“, sondern darum, das Verständnis von Zahlen und Mengen sowie Operationen aufzubauen.

Was ist Dyskalkulie: Klassenraum einer Grundschule
Klassenraum in der Grundschule

Warum ist es so wichtig, das Fundament zuerst zu stärken?

Wenn ein Kind Schwierigkeiten mit Mathe hat, denken viele sofort: Mehr Übungsblätter, mehr Nachhilfe, mehr Druck.

Aber das ist, als ob man ein wackeliges Haus immer weiter aufstockt, statt erst das Fundament zu reparieren.

Deshalb ist meine Haltung in der Arbeit mit Kindern klar:

➡️ Der aktuelle Mathe-Stoff ist zweitrangig, wenn das Zahlenverständnis nicht vorhanden ist.

➡️ Kein Druck, keine Angst: Kinder mit Dyskalkulie brauchen das Gefühl, dass sie Mathe verstehen können – auf ihre Weise.

➡️ Wir bauen von unten auf: Zahlenräume begreifen, Mengen erfassen, Rechenwege sichtbar machen.

Ich habe als Mutter gelernt, dass es nicht hilft, immer weiter zu bohren, wenn das Kind innerlich schon blockiert ist. Stattdessen müssen wir ihm die Möglichkeit geben, Mathe zu erleben, bevor es Mathe lernt.

Wann sollten Eltern hellhörig werden?

Du kennst dein Kind am besten. Wenn du merkst, dass es …

✔️ auch nach viel Übung immer wieder dieselben Rechenfehler macht

✔️ nicht versteht, dass 3 + 4 und 4 + 3 das Gleiche sind

✔️ beim Rechnen mit den Fingern oder Gegenständen zählt und keine Mengen erfasst

✔️ Aufgaben rät, statt sie nachzuvollziehen

✔️ große Angst vor Mathe entwickelt …

… dann ist es Zeit, genauer hinzuschauen. Und zwar nicht mit noch mehr Arbeitsblättern, sondern mit einem neuen Blick auf das Problem.

Was kannst du tun, wenn dein Kind betroffen ist?

Ich weiß, wie hilflos man sich als Elternteil fühlen kann, wenn das eigene Kind mit Mathe kämpft. Deshalb ist mein Ansatz in der Zusammenarbeit:

Erkennen statt bewerten: Kein Kind ist „faul“ oder „einfach nicht begabt in Mathe“. Es gibt eine Ursache für die Probleme.

Druck rausnehmen: Lernen geht nur in einem sicheren Umfeld, in dem Fehler erlaubt sind.

Andere Wege finden: Spielerische, visuelle Methoden helfen Kindern, Mathe mit den Händen und Augen zu begreifen, nicht nur mit dem Kopf.

Mein Ziel ist es nicht, dass dein Kind „schnell besser in Mathe wird“. Mein Ziel ist es, dass es versteht, was es da tut – damit Mathe für dein Kind machbar wird!

Was ist Dyskalkulie: Dienes Material
Dienes Material für handelndes Rechnen

Fazit: Erst das Fundament – dann das Rechnen!

Wenn du merkst, dass dein Kind mit Mathe kämpft, frag dich nicht nur: Wie kann ich ihm das Thema besser erklären?

Sondern frag dich: Versteht es überhaupt, was die Zahl bedeutet?

Denn ohne stabiles Fundament wird Mathe immer ein Kampf bleiben. Aber mit der richtigen Unterstützung kann es gelingen!

📌 Lass uns gemeinsam herausfinden, wie dein Kind Mathe endlich verstehen kann!

Melde dich für ein kostenfreies Kennenlerngespräch an und wir schauen, welcher Weg für dein Kind passt.

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