Legasthenie und Hörprobleme: Warum dein Kind oft ‚Was?‘ fragt

Stell dir vor, dein Kind sitzt im Unterricht und fragt immer wieder: „Was?“ Obwohl organisch alles in Ordnung ist, scheint es oft, als würde es die Anweisungen nicht richtig hören. Dieses Verhalten könnte ein Hinweis auf Legasthenie und Hörprobleme sein, die mit einem noch sich zeigenden tonisch labyrinthären Reflex (TLR) zusammenhängen. Auch wenn dieser Reflex normalerweise im ersten Lebensjahr integriert wird, bleibt er sich bei manchen Kindern noch. Dies kann ihre Lernfähigkeiten und ihre Konzentration erheblich beeinträchtigen.

Was ist der TLR und wie beeinflusst er Legasthenie und Hörprobleme?

Der TLR ist ein frühkindlicher Reflex, der in den ersten Lebensmonaten entwickelt wird. Normalerweise sollte er im Laufe des ersten Lebensjahres integriert sein. Doch wenn der TLR sich weiterhin zeigt, kann er das Lernen und die motorischen Fähigkeiten deines Kindes beeinträchtigen. Dies äußert sich häufig in Legasthenie und Hörproblemen.

Was bedeutet das konkret?

Ein noch sich zeigender TLR beeinflusst die Raumwahrnehmung und die Fähigkeit, zwischen Wörtern und Buchstaben zu unterscheiden. Dein Kind könnte Schwierigkeiten haben, Doppelbilder oder Zwischenräume richtig zu erkennen. Es verdreht vielleicht Buchstaben wie „b“ und „d“ oder „p“ und „q“. Auch mündliche Anweisungen werden oft nicht korrekt umgesetzt, da die visuelle und auditive Verarbeitung gleichzeitig stattfinden muss – ein typisches Anzeichen von Legasthenie und Hörproblemen.

Wenn der TLR sich noch zeigt, beeinflusst das nicht nur die Hör- und Sehfähigkeit, sondern auch die gesamte Körperhaltung deines Kindes. Es kann sein, dass es beim Sitzen Schwierigkeiten hat, eine aufrechte Haltung einzunehmen, weil der Reflex die Kopf- und Körperbewegungen beeinflusst. Das ständige Anpassen an diese körperlichen Herausforderungen kann die Konzentration auf schulische Aufgaben erheblich erschweren. Dies verschärft die Legasthenie und Hörprobleme weiter.

Legasthenie und Hörprobleme: Anzeichen eines aktiven TLR
Anzeichen eines aktiven TLR

Typische Anzeichen von Legasthenie und Hörproblemen durch einen sich zeigenden TLR

Hier sind einige deutliche Anzeichen, die darauf hinweisen, dass der TLR bei deinem Kind sich noch zeigen könnte. Diese Anzeichen stehen oft im Zusammenhang mit Legasthenie und Hörproblemen:

  • Stehen ist anstrengend: Dein Kind mag es nicht, lange zu stehen und setzt sich lieber hin.
  • Schlaffe Körperhaltung: Dein Kind sackt häufig am Schreibtisch zusammen und stützt den Kopf auf.
  • Probleme mit der Raum- und Tiefenwahrnehmung: Dein Kind hat Schwierigkeiten, Entfernungen richtig einzuschätzen.
  • Kein stabiles Gleichgewicht: Es stolpert häufig oder hat Probleme beim Gehen.
  • Eingeschränkte Orientierung und Zeitwahrnehmung: Es fällt deinem Kind schwer, logische Reihen zu erkennen.
  • Langsame Reaktionen und langsames Arbeiten: Es braucht mehr Zeit für Aufgaben und vergisst oft Anweisungen.

Diese Anzeichen können auf einen sich zeigenden TLR hinweisen, der oft im Zusammenhang mit Legasthenie und Hörproblemen auftritt. Lade dir jetzt kostenlos den Fragebogen herunter und finde heraus, ob KinFlex® eine Rolle spielt.

Legasthenie und Hörprobleme: Konzentrationsprobleme
Häufig ist ein aktiver TLR mit Konzentrationsproblemen verbunden

Erste Lösungsmöglichkeiten für dich als Elternteil

Hier sind einige Übungen, die speziell darauf abzielen, den TLR zu schwächen und die Legasthenie und Hörproblemedeines Kindes zu verbessern:

  1. Kopfbewegungen üben
    Dein Kind legt sich flach auf den Bauch und hebt und senkt den Kopf langsam. Diese Übung verbessert die Kopf- und Körperkoordination.
  2. Aufrechter Sitz auf einem Ball oder wackeligen Kissen
    Lass dein Kind auf einem Gymnastikball oder Kissen sitzen, um die Haltung zu verbessern.
  3. Bewegungsspiele für die räumliche Wahrnehmung
    Spiele wie Ballwerfen oder Balancieren fördern die Wahrnehmung von Entfernungen und das Gleichgewicht.
  4. Kreuzbewegungen zur Gehirnintegration
    Lasse dein Kind abwechselnd mit der rechten Hand das linke Knie berühren und umgekehrt. Diese Übung fördert die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften.
  5. Liegende Acht malen
    Dein Kind zeichnet eine liegende Acht mit dem Finger oder Stift auf ein großes Blatt Papier. Dies verbessert die Augenkoordination und erleichtert das Lesen und Schreiben.
Legasthenie und Hörprobleme: Verschiedene Arbeitshaltungen; Kinder malen auf dem Boden
Verschiedene Sitzpositionen können die Konzentration steigern

Fazit: So kannst du dein Kind bei Legasthenie und Hörproblemen unterstützen

Wenn du einige dieser Anzeichen bei deinem Kind erkennst, könnte der TLR eine Ursache für die Legasthenie und Hörprobleme sein. Mit gezielten Übungen kannst du die Lern- und Konzentrationsfähigkeiten deines Kindes verbessern. Fang heute an und beobachte, wie sich das Verhalten und die Fähigkeiten deines Kindes Schritt für Schritt verbessern. Ich berate dich gerne, ob eine Lerntherapie oder eine KinFlex®-Therapie optimal für dein Kind wären.

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3 Gedanken zu „Legasthenie und Hörprobleme: Warum dein Kind oft ‚Was?‘ fragt

  1. Vielen Dank für diesen wertvollen und aufschlussreichen Artikel, liebe Silke. Ich bin so immens froh, dass es heute diese Ressourcen im Web gibt und Eltern leichter herausfinden können, was ihrem Kind fehlt.

    Glückliche Kinder – eins. Dann noch eins. Dann noch eins!

    Herzlicher Gruss
    Chris

    1. Liebe Chris,

      Vielen Dank für deine lieben Worte! Genau darum geht es – Eltern auf ihrem Weg zu unterstützen und dabei zu helfen, mögliche Ursachen für Lernschwierigkeiten zu erkennen. Wenn wir wissen, wo die Herausforderungen liegen, können wir gemeinsam Lösungen finden, damit Kinder glücklicher und gestärkter durchs Leben gehen.

      Ganz liebe Grüße,
      Silke

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