Wut verstehen und lösen ist ein Herzensthema von mir und von Anita Griebl. In der The Content Society von Judith Peters habe ich Anita Griebl kennengelernt. Wir bloggen beide in diesem inspirierenden Mitgliederbereich, und in der letzten Blogparade wurde ich auf Anita und ihre Arbeit aufmerksam. Ihr Fokus auf das Thema Wut hat mich sofort interessiert. Wut ist ein Thema, das mich als Lern- und Familiencoach besonders bewegt – nicht nur, weil ich in meiner Arbeit oft sehe, wie herausfordernd der Umgang mit kindlicher Wut für Eltern sein kann, sondern auch, weil ich weiß, wie sehr unterdrückte Emotionen das Familienleben belasten können.
In unserem Interview gibt sie Einblicke in ihre Entwicklung und erklärt, warum Wut nicht nur ein negatives Gefühl ist, das es zu vermeiden gilt, sondern Wut verstehen und lösen kann dabei helfen, eine positive Veränderung im Familienalltag zu schaffen.
Das Thema Wut verstehen und lösen wurde zusehends zu meinem Steckenpferd, da sich hinter der unterdrückten Wut viel Energie gestaut hatte. Beim Lösen der eingeschlossenen Wutgefühle bekam ich immer mehr Lebensenergie zur Verfügung.
Das Verständnis für Wut verstehen und lösen ist daher entscheidend für eine friedlichere Atmosphäre in der Familie.
Wut verstehen und lösen hilft Eltern, ihre eigenen Emotionen zu bewältigen und sorgt dafür, dass Kinder in einem stabilen Umfeld aufwachsen.
Ich lade dich ein, Anitas Ansichten zu entdecken und dich auf eine Reise zurück zu einem harmonischeren Familienalltag zu begeben – indem wir lernen, die Wut zu verstehen, anzunehmen und zu lösen.
1. Wer bist du und was genau machst du?
Mein Name ist Anita Griebl, 56 Jahre, bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Ich lebe und arbeite in Niederwinkling in Niederbayern. Als Heilenergetikerin, Sinn-Coach, Aufstellungsleiterin und Wutexpertin unterstütze ich Personen mit emotionalen Belastungen, um leichter, freier und energiereicher ihr Leben zu gestalten. In Seminaren in heilenergetischen Beratungen und anderen Veranstaltungen zeige ich Menschen, wie sie ihre aktuellen Lebensumstände verbessern und positiv verändern können.
2. Wie bist du dazu gekommen?
Ich hatte im Jahr 2004 eine Depression, die mich ganz schön in die Knie zwang. Meine Lebensfreude schwand immer mehr und ich musste einsehen, dass es so nicht weitergehen konnte. So habe ich den Entschluss gefasst, mich energetisch weiterbilden zu lassen, damit ich meine gesundheitlichen Probleme lösen konnte. Daraufhin habe ich mehrere energetische Ausbildungen absolviert, in denen ich mich selbst besser kennenlernte und meinen negativen Umgang mit mir verändern konnte. Vor allem lernte ich meine unterdrückten Emotionen von Wut und Trauer aus meinem Energiesystem herauszulösen. Denn diese problematische Kombination führte bei mir zu der psychischen Erkrankung.
3. Was begeistert dich so sehr an dem Thema „Wut“?
Das Thema Wut wurde zusehends zu meinem Steckenpferd, da sich hinter der unterdrückten Wut viel Energie gestaut hatte. Beim Lösen der eingeschlossenen Wutgefühle bekam ich immer mehr Lebensenergie zur Verfügung. Diese stand mir wieder zur Verfügung und erlaubte mir mein Leben neu und interessant auszurichten. Nach der Ausbildung zur Heilenergetikerin im Jahr 2012 verspürte ich den Drang, dieses geniale, energetische Handwerkszeug an andere weiterzugeben und Menschen zu helfen, sich von den emotionalen Belastungen zu befreien. Seither biete ich Seminare und Veranstaltungen an, an denen Personen dieses Wissen erfahren und anwenden lernen. Seit 2016 biete ich regelmäßig Wutseminare auf dem Wut-Pfad an, die ich im Zweimonatsrhythmus durchführe. Das kam so gut an, dass schon mehrere Filmteams auf mein Wutseminar aufmerksam wurden. Tatsächlich wurde es im Jahr 2017 zweimal für den BR gefilmt und im Fernsehen ausgestrahlt.
4. Wie kann dein Wutseminar Eltern wütender Kinder unterstützen?
Manche Eltern kommen zu mir, damit ich ihren Kindern helfe, die Wut zu lösen. Je nach Alter der Kinder ca. bis 10 Jahre, mache ich den Eltern klar, dass sie selbst ihre unterdrückte Wut lösen sollten, da sich die Aggressionen sonst auf die Kinder übertragen. Viele Kinder übernehmen unbewusst, was ihre Eltern nicht genug ausleben und wegstecken. Sie möchten unbewusst helfen, damit es den Erwachsenen bessergeht. Leider funktioniert das nicht und drückt zusätzlich die Kinder runter. Da ist es von Vorteil, wenn die Erwachsenen die Verantwortung für ihre Gefühle übernehmen, damit die Kinder nicht darunter zu leiden haben. In meiner Arbeit ist es so wichtig, dass das jemand im Familiensystem die belastenden Energien von früher auflöst und mögliche Familienbelastungen cuttet. So werden alte Themen der Ahnen nicht weiter mitgetragen und für ein leichteres Leben aller Beteiligen gesorgt. Da ist ein Wutseminar ein Segen für die ganze Familie, weil Spannungen aufgelöst werden und eine friedlichere Atmosphäre entsteht.
5. Was ist dein persönliches Motto in deinem Leben?
Wenn du mich so fragst, kommt spontan „Leben und leben lassen“! Bestimmt habe ich mehrere Mottos, doch das kam aus meiner Intuition. In meinem Wirken nutze ich meine Wahrnehmungsgaben und meine Intuition, um den Hilfesuchenden aufzuzeigen, was im Untergrund schwelt. Diese Hinweise kommen spontan und sind immer stimmig. So kann ich den Menschen schnell und einfach an ihre Themen bringen. Doch zurück zum Motto: In meinen Seminaren gilt der Grundsatz, Bewertungen und Verurteilungen zu lassen. Wenn wir nicht mehr bewerten und verurteilen, dann bewerten und verurteilen wir uns selbst nicht mehr. Jede Person, die mir begegnet ist, ein Aspekt von mir. Also treffe ich mich selbst und schädige mich dadurch. Wir lassen andere Menschen so, wie sie eben sind, denn wir kennen nicht ihre Geschichte oder Biografie. Wir wissen nicht, was sie mitgemacht haben und standen nicht in ihren Schuhen. Das bedeutet für mich leben lassen. Und Leben, das tun wir bewusst und intensiv, denn wir befreien uns von Blockaden und alten Mustern und können unser Leben genießen. Wir stärken die Lebensfreude, die Selbstliebe und erhöhen unsere Lebensenergie. Das ist der Grundstock, um ein glückliches Leben zu kreieren.
6. Was war dein wichtigster AHA-Moment für dich als Persönlichkeitsentwicklerin in der Arbeit mit Eltern?
Es gibt viele AHA-Momente, die ich erleben durfte. Einen dieser Momente möchte ich näher beschreiben: Eine junge Frau kam zu mir, weil sie die Lautstärke ihrer beiden Mädchen so stört. In einer sinnanalytischen Aufstellung, die ich führte, erkannte die Frau, woher ihre Probleme und Abneigungen kamen. Die dazugehörigen unterdrückten Emotionen kamen dabei zum Vorschein und wurden bewusst durchlebt und aufgelöst. Zwei Wochen später erfuhr ich von der Frau, dass die Lautstärke und das Zanken der Mädchen für sie kein Problem mehr ist. Sie sagte: „Entweder macht es mir nichts mehr aus, oder die Mädchen streiten nicht mehr“! Problem gelöst! Darüber freuten wir uns beide sehr.
7. Was sind deine 3 besten Tipps für Eltern, deren Kinder zu Hause oder in der Schule oft wütend sind?
Im Laufe der Zeit sind viele Werkzeuge und Anregungen zusammengekommen, die den unterschiedlichen Menschen individuell helfen. Meine besten Tipps für Kinder stelle ich vor.
Erster Tipp:
Wenn eine Situation eskaliert, gehe raus, ein Stück zur Seite oder verlasse den Raum. Sage der anderen Person Bescheid, dass du kurz frische Luft brauchst. Du kannst in einen anderen Raum, in den Garten auf die Toilette gehen, damit du für einen Moment alleine bist. Dann schließt du deine Augen und atmest tief in deinen Bauch. Spüre deine Wut ganz intensiv und nimm wahr, wie es sich in deinem Körper anfühlt. Wo spürst du einen Druck, ein Engegefühl, kannst nicht genug atmen oder es fällt dir schwer etwas zu sagen. Lass für einen Moment diese negativen Gefühlsregungen zu und sage ja zu ihnen. Sie dürfen jetzt da sein. Atme ganz tief und spüre, wie das Wutgefühl nachlässt. Durch das bewusste Fühlen der negativen Gefühle können sie sich nachhaltig auflösen.
Zweiter Tipp:
Wenn dein Kind wütend ist, nimm dir Zeit dafür und nimm dein Kind in den Arm. Tröste es und sei ganz für das kleine Geschöpf da. Der Wutausbruch ist meist, weil die wichtigsten Bedürfnisse nicht erfüllt wurden oder weil es die Grenzen ausprobiert hat. Jeder Mensch möchte einfach nur geliebt werden und wenn das nicht gespürt wird, wehrt sich das Persönchen, um die Liebe zu erhalten. Wer sich geliebt fühlt, braucht kein Rumpelstilzchen zu sein.
Dritter Tipp:
Unterstütze dein Kind bei Entspannungsmaßnahmen. Oft werden zu viele Anforderungen an die Kleinen gestellt. Anspannung und Entspannung sollte immer einen Ausgleich haben. Gib dem Kind die Möglichkeit bei einer entspannenden Musik oder einer geführten Meditation den Geist und den Körper in den Entspannungszustand zu bringen. Das ist eine Praxis, die öfter geübt werden sollte, damit bei Hektik wieder eine ruhige Situation folgt. Beispiel: Im Sommer mit dem Kind in eine Wiese legen und eine Zeit lang den Wolken zuschauen. Oder eine kleine Meditationsreise durch den Körper machen. Stelle dir vor, dass ein Scanner über deinen Körper fährt und du an alle Körperteile oder Organe von oben bis unten denkst und ihnen jeweils eine kurze Dankbarkeit schenkst. Das entspannt sehr und führt zu einer guten Entspannung und zu einem erholsamen Schlaf.
Das waren meine Tipps für Eltern und Kind. Diese können immer und überall durchgeführt werden, ob in der Schule, an der Arbeit, zu Hause oder im parkenden Auto.
8. Wie Aufstellungsarbeit und Wutbewältigung in meine Arbeit als Lern- und Familiencoach einfließen
Als Lern- und Familiencoach nutze ich das Wissen über Wut und die Methoden der Aufstellungsarbeit, um Familien in belastenden Situationen zu unterstützen. Viele Lern- und Verhaltensprobleme, die ich bei Kindern beobachte, haben ihre Wurzeln in emotionalen Blockaden und unausgesprochenen Konflikten, die oft weitergegeben werden.
Zu Beginn meiner Arbeit wurde mir immer wieder bewusst, wie sehr unausgesprochene Emotionen der Eltern das Familienklima prägen. Auch mein eigenes Leben hat sich dadurch verändert. Als ich mich intensiver mit meinen eigenen Gefühlen auseinandersetzte und an alten Mustern arbeitete, sah ich, wie sich die Beziehung zu meinen Kindern verbesserte. Diese persönlichen Erfahrungen fließen heute direkt in meine Arbeit ein. Ich weiß, wie schwer es sein kann, sich diesen Themen zu stellen, aber auch, wie heilsam es ist, die Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. Möchtest du mehr über meine Coaching-Ansätze erfahren oder brauchst du Unterstützung im Umgang mit intensiven Emotionen? Dann melde dich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch. Gemeinsam finden wir heraus, wie ich dir auf deinem Weg helfen kann.
Wenn Eltern ihre unterdrückten Gefühle erkennen und verarbeiten, schaffen sie Raum für neue Möglichkeiten – für sich selbst und ihre Kinder. Die Familienharmonie verbessert sich, und Kinder können sich unbeschwert auf das Lernen konzentrieren. Emotionale Blockaden abzubauen und alte Muster zu durchbrechen, ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. So entsteht eine leichtere Lernatmosphäre und ein positives Familienleben.