Frühkindliche Reflexe ignorieren? Dein Kind ist hellwach, neugierig und steckt voller Ideen und trotzdem scheint Schule für euch beide oft ein Marathon zu sein. Hausaufgaben ziehen sich endlos, beim Abschreiben von der Tafel gehen Wörter verloren, im Sportunterricht fühlt sich dein Kind „ungeschickt“ und im Alltag kommt es immer wieder zu Frust, Tränen oder Wutausbrüchen. Viele Eltern denken in solchen Momenten an Begriffe wie „Konzentrationsschwäche“, „Legasthenie“ oder „ADHS“. Doch was, wenn hinter all dem etwas steckt, das kaum jemand im Blick hat?
In meiner Arbeit als Lerncoach und KinFlex® Therapeutin sehe ich immer wieder Kinder, deren Herausforderungen nicht nur durch Üben oder mehr Disziplin gelöst werden können. Der Grund liegt tiefer: frühkindliche Reflexe, die sich nicht vollständig zurückgebildet haben. Diese Reflexe sind angeborene Bewegungsmuster, die uns in der Babyzeit helfen, uns zu entwickeln – etwa beim Drehen, Krabbeln oder Greifen. Doch wenn sie bleiben, können sie das Lernen, die Körperhaltung, die Koordination und sogar die Emotionen beeinflussen.
Ich weiß, wovon ich spreche, nicht nur als Coach, sondern auch als Mutter und Omi. Rückblickend hätte ich mir für meine Tochter die Unterstützung gewünscht, die ich heute bieten kann. Sie kämpfte mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten und einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, ohne dass wir damals die Ursache kannten. Heute sehe ich bei meiner Enkelin kleine Anzeichen, die ich frühzeitig begleite, bevor daraus ein großes Hindernis wird.
Das Problem: Viele Eltern ignorieren frühkindliche Reflexe, weil sie gar nicht wissen, dass es sie gibt oder welche Folgen es hat, wenn sie bleiben. In diesem Artikel zeige ich dir 7 überraschende Konsequenzen, die eintreten können, wenn du die frühkindlichen Reflexe deines Kindes ignorierst und wie du handeln kannst, bevor Schule und Alltag zu einem Dauerstress werden.

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1. Schlechte Sitzhaltung und ständiges Zappeln
Kinder mit noch aktiven frühkindlichen Reflexen haben oft Schwierigkeiten, länger stillzusitzen. Sie rutschen vom Stuhl, legen den Kopf auf den Tisch oder wickeln die Beine um die Stuhlbeine. Für Lehrer wirkt das wie Unruhe oder mangelnde Disziplin, dabei ist es für die Kinder ein unbewusster Versuch, das Gleichgewicht zu halten oder die Muskelspannung zu regulieren. Ich erinnere mich an viele Situationen im Coaching, in denen Eltern verzweifelt waren, weil ihr Kind einfach nicht „ruhig sitzen“ konnte und sie sich fragten, ob es einfach nicht wollte. Doch wenn bestimmte Reflexe das Nervensystem ständig in Bewegung halten, ist Stillsitzen keine Frage des Wollens. Ich sehe dann nicht nur das Zappeln, sondern auch die Anspannung in den Schultern, die schnelle Ermüdung und den Blick, der immer wieder abschweift. Das führt zu wiederholtem Ermahnen, gereizten Hausaufgabensituationen und einem Kind, das irgendwann denkt: „Egal, was ich mache, es ist falsch.“
2. Konzentrationsprobleme bei Hausaufgaben und im Unterricht
Bleiben frühkindliche Reflexe aktiv, muss das Gehirn ständig Signale aus dem Körper ausgleichen. Dieser Prozess passiert unbewusst, kostet aber enorm viel Energie. Diese Energie fehlt dann beim Zuhören, Lesen oder Rechnen. Ich habe mit einem Jungen gearbeitet, der in der dritten Klasse schon nach wenigen Minuten abschaltete. Er schaute zum Fenster hinaus, spielte mit dem Radiergummi oder stand einfach auf. Seine Mutter war genervt, weil jede Hausaufgabe eine Geduldsprobe war. Nach der Zentrierung der Reflexe veränderte sich die Situation spürbar – er konnte sich 20 Minuten am Stück konzentrieren und Hausaufgaben in einem Durchgang erledigen. Solche Veränderungen zeigen, wie sehr noch aktive Reflexe Konzentrationskraft binden und den Alltag belasten können.

3. Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen
Frühkindliche Reflexe können das Zusammenspiel von Augen, Händen und Gehirn erheblich stören. Bleibt zum Beispiel der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex aktiv, bewegen sich beim Drehen des Kopfes unwillkürlich Arme oder Augen, was beim Lesen dazu führt, dass Kinder Zeilen überspringen oder Buchstaben vertauschen. Auch beim Schreiben kann es passieren, dass sie die Buchstaben nicht richtig platzieren, weil die Handhaltung instabil ist. Rechnen fällt schwer, weil sie auf Zählen an den Fingern angewiesen bleiben, selbst bei Aufgaben, die eigentlich automatisiert sein sollten. Ich denke oft daran, wie meine Tochter damals mühsam Buchstaben zusammensetzte, ohne dass wir wussten, dass motorische Muster mit im Spiel waren. Heute weiß ich: Hätten wir diese Ursache erkannt, hätten wir viel Frust und Tränen vermeiden können.

4. Emotionale Achterbahn: Wut, Frust und Tränen
Frühkindliche Reflexe betreffen nicht nur die Motorik, sondern auch die emotionale Regulation. Ist das Nervensystem ständig im „Alarmmodus“, reagieren Kinder schneller gereizt, geraten in Wutanfälle oder ziehen sich völlig zurück. Bei meiner Enkelin habe ich genau das beobachtet: Manchmal kam ein Ausbruch scheinbar aus dem Nichts, doch in Wahrheit hatte eine Überforderung dahinter gesteckt – eine Aufgabe, die zu viel Koordination erforderte, oder eine Situation, in der ihr Körper unruhig war. Solche Momente sind für Eltern oft schwer einzuordnen. Wenn man versteht, dass die Ursache im Körper liegt und nicht im „Willen“ des Kindes, kann man gelassener reagieren und gezielter helfen.
5. Sportliche Defizite und Unsicherheiten
Nicht integrierte Reflexe wirken sich oft auf die Motorik aus, sodass Kinder Schwierigkeiten mit Ballspielen, Radfahren oder Balancieren haben. Sie wirken ungeschickt, obwohl sie einfach nur mit motorischen Mustern kämpfen, die ihnen im Weg stehen. Das führt dazu, dass sie den Schulsport meiden, um sich nicht zu blamieren, oder dass sie in Spielen als Letzte gewählt werden. In meinen Coachings erlebe ich häufig, wie sehr das am Selbstwert nagt und wie erleichtert Kinder sind, wenn sie plötzlich merken: „Ich kann das doch!“. Sportliche Erfolge, die nach einer Zentrierung der Reflexe möglich werden, sind oft ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstvertrauen.
6. Soziale Probleme und weniger Selbstvertrauen
Kinder merken sehr schnell, wenn sie in bestimmten Bereichen nicht mithalten können. Wer häufiger scheitert, zieht sich zurück, wirkt schüchtern oder reagiert überempfindlich. Manche entwickeln Strategien, um von ihren Schwierigkeiten abzulenken, indem sie besonders laut und albern sind. Ich hatte einmal ein Mädchen im Coaching, das im Unterricht still und zurückhaltend war, in der Pause aber auffallend laut agierte. Später stellte sich heraus, dass sie damit vermeiden wollte, beim Ballspiel ausgelacht zu werden. Solche Verhaltensmuster entstehen aus dem Bedürfnis nach Schutz und kosten Kinder enorm viel Energie.
7. Verpasste Chancen für leichtes Lernen
Das Ignorieren frühkindlicher Reflexe bedeutet oft, dass Kinder jahrelang mit angezogener Handbremse lernen. Die gute Nachricht ist: Mit gezielten Bewegungen lassen sich diese Reflexe entstressen. Je früher das passiert, desto leichter kann sich das Gehirn auf das Wesentliche konzentrieren, auf Lernen, Sport, Freundschaften und das Entdecken der eigenen Stärken. Wer allerdings zu lange wartet, riskiert, dass sich die Probleme festsetzen und in der weiterführenden Schule noch schwerer zu lösen sind. Ich sehe es immer wieder: Kinder, die rechtzeitig Unterstützung bekommen, starten plötzlich durch, nicht nur schulisch, sondern in allen Lebensbereichen.

Mein Tipp
Warte nicht, bis Frust, schlechte Noten und Streit den Alltag bestimmen. Lass prüfen, ob sich noch frühkindliche Reflexe zeigen. Manchmal ist genau das der Schlüssel für einen Neuanfang ohne ständigen Kampf gegen Hausaufgaben, Schule und Selbstzweifel. Ich habe es bei vielen Kindern erlebt: Nach der Zentrierung der Reflexe verändert sich nicht nur das Lernen, sondern das gesamte Familienleben. Kinder sind ausgeglichener, selbstbewusster und trauen sich mehr zu. Und Eltern atmen auf, weil der Druck nachlässt. Möchtest du weiterhin die frühkindlichen Reflexe ignorieren?
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Ein Gedanke zu „Frühkindliche Reflexe ignorieren: 7 Folgen, die Eltern oft überraschen“